SAN baut in nur 5 Monaten einen neuen Stadtgarten

Urbane Stadtgärten haben in Ulm eine lange Tradition und sind mittlerweile aus der Ulmer Stadtlandschaft nicht mehr wegzudenken.

„Auf dem Graben“ hat die städtische Sanierungstreuhand im Sanierungsgebiet „Wengenviertel“ einen neuen Stadtgarten gebaut, der am 19. Oktober offiziell von Baubürgermeister Tim von Winning eröffnet wurde.

Wo bisher versiegelte Flächen, Wildwuchs und achtlos weggeworfener Müll ein tristes Bild boten, ist in nur fünf Monaten Bauzeit ein einladender Ruhe- und Rückzugsort inmitten der Stadt entstanden: Bepflanzte Baumbeete mit Bänken bilden grüne Inseln, ein wassergebundener Belag sorgt für vielfältig bespielbare Flächen. Skulpturen in Form von Beton-Spatzen im östlichen Teil des Gartens (ähnlich dem „Spatzenbad“ nördlich des Münsters) markieren den räumlichen und atmosphärischen Schwerpunkt der kleinen Oase. Zentrale Baumart des Gartens ist die Schnee-Felsenbirne, die sich wegen ihres zierlichen Wuchses und der aufwärtsstrebenden Äste hervorragend für solche Standorte eignet. Im westlichen Teil des Stadtgartens wurde der bereits vorhandene Tischkicker wieder eingebaut. Und auch die auf das Plateau führende Rampe ist gestalterisch ein Teil des Gartens; sie wurde entsprechend mit umgestaltet.

Nachts wird der Stadtgarten „Auf dem Graben“ künftig gezielt ausgeleuchtet, damit er auch bei Dunkelheit nicht zum „Angst-Raum“ wird. Die ansprechende Beleuchtung garantiert ein Höchstmaß an Sicherheit und sozialer Kontrolle.

Die Kosten von rund 540.000 Euro sind auch der Tatsache geschuldet, dass die historische Stadtmauer, auf der die Grünfläche verortet wurde, im Zuge der Baumaßnahmen abgedichtet und gereinigt wurde. Erfreulicherweise wurde das Projekt mit Hilfe des Investitionspakts „Soziale Integration im Quartier (SIQ) – Flächen für Spiel und Bewegung“ mit bis zu 340.200 Euro gefördert.

 

 

Als Teil des Sanierungsgebietes „Wengenviertel“ besitzt der Bereich des künftigen Stadtgartens „Auf dem Graben“ im dicht bebauten städtischen Kontext eine besondere Bedeutung als öffentlicher Freiraum und Verweilort.  Durch seine Lage in direkter Nachbarschaft zum Wengentor, faktisch an der Nahtstelle von Innenstadt und Vorstadt, hat der Ort darüber hinaus besonderes Gewicht.

Unmittelbar auf der denkmalgeschützten Stadtmauer gelegen und noch bis 1944 mit sog. Grabenhäusern bebaut, brachten umfassende Baugrunduntersuchungen zusätzlich noch Reste der spätmittelalterlichen Zwingermauer zu Tage. Die ursprüngliche, am Wettbewerbsergebnis orientierte Planung musste daraufhin in Absprache mit dem Landesamtes für Denkmalschutz entsprechend angepasst werden. Nur so konnte gewährleistet werden, dass die geplanten Baumstandorte (speziell die nördliche Baumreihe) hinsichtlich des durchwurzelbaren Bodenvolumens in der Praxis auch tatsächlich funktionieren.